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Mit Bewerbungskosten Steuern sparen? – Das geht!

Mit Bewerbungskosten Steuern sparen? – Das geht!

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Die Bewerbung auf einen neuen Arbeitsplatz kostet Energie, Zeit und auch Geld. Wenn das Unternehmen nicht in der Nähe des eigenen Wohnorts ist, kommen womöglich auch noch hohe Fahrt- und Übernachtungskosten dazu. Aber Ihre Bewerbungskosten können Sie glücklicherweise von der Steuer absetzen!

Mit unserem praktischen Berechnungsbogen | Bewerbungskosten (PDF) zum Download!

Das Wichtigste in Kürze

  • Steuerliche Berücksichtigung unabhängig vom Erfolg der Bewerbung
  • Absetzbare Kosten: Kosten für Recherche und Erstellung der Bewerbungsunterlagen, Fahrt-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten im Rahmen eines Vorstellungsgespräches
  • Anrechnung der Bewerbungskosten-Pauschale auch ohne Belege
  • Erstattung der Kosten für das Vorstellungsgespräch durch Arbeitgeber möglich
  • Erstattung der Kosten für die Bewerbungsunterlagen durch die Bundesagentur für Arbeit möglich

 

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Inhaltsverzeichnis


Welche Bewerbungskosten kann ich von der Steuer absetzen?

Bewerbungen eignen sich gut zum Steuern sparen, denn erfreulicherweise können Sie sogar ziemlich viele Ihrer Bewerbungskosten von der Steuer absetzen. Dabei ist es auch nicht relevant, ob Sie den Job bekommen oder nicht. Die Bewerbungskosten werden unabhängig vom Ergebnis berücksichtigt.

Um das ganze etwas übersichtlicher zu gestalten, haben wir die Kosten für Sie in einzelne Kategorien aufgeteilt:

Kosten für Recherche und Bewerbungsunterlagen

Zu Beginn des Bewerbungsprozesses steht natürlich erstmal die Suche nach passenden Stellenangeboten und zusätzlich auch Recherchearbeit, um die Bewerbung möglichst ansprechend zu gestalten. Im Zuge dessen fallen beispielsweise diese Kosten an:

  • Kauf von Zeitungen mit Jobinseraten
  • Kauf von Bewerbungsratgeber
  • Teilnahmekosten für Seminare und Bewerbertraining
  • Anteilige Internetkosten für die Jobsuche im Internet
  • Anteilige Telefonkosten für die Kontaktaufnahmen

Nachdem Sie nun passende Stellenangebote gefunden haben, ist es an der Zeit die Bewerbungsunterlagen zu erstellen. Insbesondere wenn Sie Ihre Unterlagen nicht digital, sondern in Briefform verschicken möchten, fallen hier einige Kosten für den Kauf der Materialien an. Aber auch unabhängig davon haben Sie Ausgaben, beispielsweise für ein professionelles Bewerbungsfoto oder eine beglaubigte Zeugniskopie.

Diese Kosten können Sie anrechnen:

  • Bewerbungsmappe (inklusive Klarsichtfolien, Papier, Stiften, Druckerpatronen, usw.)
  • einfache und beglaubigte Kopien
  • Briefumschläge, Briefmarken
  • Passfoto
  • Kosten für Übersetzungen

Belege sammeln oder Bewerbungskosten-Pauschale?

Um Ihre Bewerbungskosten bei der Steuererklärung berücksichtigen zu lassen, haben Sie zwei Möglichkeiten. Zum einen können Sie alle Belege und Quittungen Ihrer Ausgaben sammeln und aufbewahren, die Sie im Rahmen Ihres Bewerbungsprozesses angefallen sind. Anschließend können Sie Ihre tatsächlich angefallenen Kosten ansetzen.

Zum anderen haben Sie auch die Möglichkeit, die Bewerbungskosten-Pauschale in Anspruch zu nehmen. Das Finanzamt unterscheidet hier zwischen Bewerbungen in Papierform und Bewerbungen per E-Mail. Für ersteres können Sie pauschal 8,50 Euro als Werbungskosten ansetzen, im zweiten Fall sind es 2,50 Euro. So können Sie Ihre Bewerbungskosten auch geltend machen, wenn Sie die Belege nicht mehr zur Hand haben.

Tipp: Sammeln Sie immer alle Quittungen und Belege und überprüfen Sie anschließend, welche Variante für Sie die günstigste ist.

Reisekosten für Vorstellungsgespräche

Nachdem Sie Ihre Bewerbungen verschickt haben, folgt hoffentlich schon bald der nächste Schritt im Bewerbungsprozess: die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Wenn der Sitz Ihres Wunsch-Arbeitgebers jedoch in einiger Entfernung von Ihrem aktuellen Wohnort liegt, kommen wohl oder übel Fahrtkosten auf Sie zu. Glücklicherweise lassen sich auch diese Kosten bei der Steuererklärung berücksichtigen:

  • 0,30 Euro pro Entfernungskilometer
  • Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel
  • Parkgebühren

Falls Sie länger als 8 Stunden unterwegs sind, können Sie zusätzlich 14 Euro Verpflegungsmehraufwendungen pro Tag als Werbungskosten ansetzen. Dauert Ihre Reise noch länger, steigen die anrechenbaren Kosten sogar auf 28 Euro pro Tag.

Auch Übernachtungskosten für ein Hotel oder eine Pension können Sie steuerlich berücksichtigen. Geben Sie die Kosten pro Nacht an und bewahren Sie die Rechnung am besten auf.

Tipp: Nutzen Sie unseren praktischen Berechnungsbogen | Bewerbungskosten (PDF), um die Höhe Ihrer anrechenbaren Kosten zu ermitteln.

In diesem Blogbeitrag erhalten Sie mehr Infos zu Reisekosten und möglicherweise finden Sie hier einen weiteren Steuervorteil, den Sie nutzen können: „Auswärtstätigkeit, Reisekosten, Pendlerpauschale – Was ist was?“

Können die Kosten auch erstattet werden?

Wenn Sie Glück haben, müssen Sie Ihre Bewerbungskosten gar nicht selbst tragen, sondern Sie werden Ihnen ganz oder zumindest teilweise erstattet. Das kann zum einen durch Ihren potentiellen neuen Arbeitgeber geschehen oder auch die Bundesagentur für Arbeit kann Zuschüsse bewilligen.

Achtung: Sie können in Ihrer Steuererklärung nur diejenigen Kosten ansetzen, die Sie auch tatsächlich selbst getragen haben. Mögliche Erstattungen müssen Sie also von der gesamten Summe Ihrer Bewerbungskosten wieder abziehen.

In manchen Fällen erstattet Ihnen der Arbeitgeber Ihre Kosten für Ihre Fahrt, Übernachtung und Verpflegung im Rahmen des Vorstellungsgespräches. Eigentlich sind Arbeitgeber dazu auch verpflichtet, leider gibt es jedoch viele Ausnahmen, dank der sich eine Kostenübernahme auch wieder ausschließen lässt.

Klären Sie am besten im Vorfeld, welche Kosten erstattet werden und auch in welchem Umfang. Legen Sie idealerweise auch fest, welche Verkehrsmittel, Restaurants, Hotels, usw. angemessen sind, bzw. was ausgeschlossen wird. Fixieren Sie die gemeinsame Abmachung schriftlich.

Wenn Sie arbeitslos, von Arbeitslosigkeit bedroht oder ausbildungssuchend sind, kann Ihnen auch die Bundesagentur für Arbeit Ihre Bewerbungskosten erstatten. Sie können auf verschiedene Arten Unterstützung bei der Arbeitssuche erhalten, informieren Sie sich hier:

Tipp: Fragen Sie am besten bereits im Vorfeld bei Ihrer zuständigen Vermittlungsfachkraft nach, denn es besteht kein Rechtsanspruch.

Wo trage ich Bewerbungskosten in der Steuererklärung ein?

Ihre Bewerbungskosten können Sie ganz einfach auf der Rückseite der Anlage N unter „Weitere Werbungskosten“ eintragen.


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Ulrich Danner

Als Vorstand und Berater ist Ulrich Danner seit vielen Jahren ein Visionär unseres Lohnsteuerhilfevereins und hat stets im Blick, wie sich unsere Weiterentwicklung zukünftig gestaltet. Sein Fokus liegt darauf, unseren Beratungsstellenleiter:innen moderne und digitale Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, um unseren Mitgliedern den besten Service bieten zu können. Dank seines Studiums mit den Schwerpunkten Steuerrecht und Marketing und seiner Affinität zur Technik ist er unser Mann für Marketing und fördert die Digitalisierung mit dem Blickwinkel des steuerlichen Beraters.